Kommerzielle Amateurfunkantennen haben meist sehr hohe Gewinnangaben und einen ebenso
hohen Preis. Was nach einen Kauf übrigbleibt ist oft nur Enttäuschung. Oft wird die
teuer erstandene Antenne als gut bewertet weil kein objektiver Vergleich zur Verfügung
steht, und die Gewinnangaben nicht überprüft werden können. Mit ein bißchen Geschick
und guten Willen kann so eine Antenne selbst hergestellt werden.
Systembeschreibung:
Der beschriebene Antennentyp (Abbildung 1 Richtantenne) und (Abbildung 2
Omnidirektionalantenne) ist mir bei meiner täglichen Eisenbahnfahrt aufgefallen, sie
wurde kürzlich an vielen Bahnhöfen montiert. Aufgefallen ist auch die Einfachheit wie
diese Antenne aufgebaut ist. Zum System gehören 4 einseitig gespeiste Dipole vor einen
Reflektor, der gleichzeitig auch dessen Träger ist. Diese unsymmetrisch gespeisten Dipole
haben im Freiraum eine Impedanz von ca. 400 Ohm. Durch die Montage am Standrohr
(Reflektor) verringert sich diese Impedanz auf 200 Ohm. Werden 4 von diesen Dipolen mit
Lambda/2 langen Leitungen parallelgeschaltet, (Lambda/2 Leitungen transformieren 1:1) so
haben wir am Sternpunkt 50 Ohm. Einfacher geht es nicht!
Dieser Antennentyp ist am Umsetzer IR3UR seit einiger Zeit mit
guten Erfolg in Betrieb. Wird dieses Design im Hochgebirge montiert, so ist ein Schutz
gegen Vereisung vorzusehen.
Mechanische Konstruktion:
Die Dipole sind aus 40x3 Flachaluminium gefertigt. Der Dipolträger aus ein 40x40x1
INOX-Vierkantrohr. Die Dipole sind am Träger mit je 2 Laschen gehalten. Im Zentrum der
Dipole ist eine N-Buchse montiert, dessen Innenleiter direkt an den Speisepunkt geschraubt
ist. Alle Einzelheiten sind aus den mechanischen Zeichnungen ersichtlich welch als
komplettes Packet heruntergeladen
werden können. Alle Teile sind mit "Black and Decker only" anzufertigen. Für
die Verkabelung wurde RG214 verwendet.
Messwerte:
Der Gewinn einer solchen Vierergruppe liegt bei 9dBD für die Richtantenne und 4.5dBD für
die Omnidirektionalantenne. Feldmessungen bestätigten die simulierten Diagramme.
Die Anpassung 432 - 437MHz ist besser 24dB. Durch ein Ändern des Abstandes Dipol -
Vierkantrohr kann die Anpassung optimiert werden.
Abschließend:
Nach der Veröffentlichung "Antenne für 2m Umsetzer"
RR 2.94 und der Fertigung einer für 70cm wurde beanstandet dass die Konstruktionen nur
mit erheblichen maschinellen Aufwand machbar sind. Mit diesen Projekt wurde versucht ein
nachbausicheres und einfaches Antennensystem zu präsentieren. Auch für 145 MHz ist
dieses Antennensystem sicher realisierbar. Bedanken möchte ich mich bei Siegfried IN3EEN,
der die mechanischen Arbeiten und Zeichnungen gemacht hat.
